Geschichte ist mehr als der Bericht von Geschichtetem

Um beim Zitat von Martin Heidegger zu bleiben: Geschichte kann und muss mehr sein als der Bericht über eine Abfolge von aufeinanderfolgenden Ereignissen. Geschichte soll, wenn sie richtig verstanden wird Verantwortungsvolles für das Leben der Menschen im Mit- oder zumindest im Nebeneinander sichtbar machen. Ein Lebensbund wie unsere Merovingia kann und darf sich nicht mit etabliertem identifizieren; er muß sich vor allem mit der Gegenwart und Zukunft auseinandersetzen!

Kenntnis der Geschichte ist notwendig um daraus zu lernen, um sich Fragen zu stellen und Irrwege zu erkennen, jedoch nicht um zu verurteilen. Schon gar nicht aus der heutigen Sicht heraus mit einem Wissen das die damals Lebenden nie haben konnten. Dieser Fehler wird heute viel zu oft gemacht, ohne sich zu fragen: »Wie hätte ich gehandelt?«

Gerade wir als Studentenverbindung, die wir uns den Erhalt von Traditionen auf die Fahnen geschrieben haben sollten uns in unserer eigenen Geschichte gut auskennen. Wir wollen nicht einfach kritiklos Überkommenes weitergeben ohne zu prüfen warum. Was wir an Traditionen pflegen, pflegen wir, weil wir einen Sinn darin sehen und weil es sich in unseren Augen bewährt hat! Wir leben in dem Bewußtsein Teil der langen Geschichte Merovingias mit all ihren Höhen und Tiefen zu sein und sind uns der Verantwortung vor dieser Geschichte bewusst!

»Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.« [George Santayana, 1863-1952]

Die Gründung und Gründungszeit

1885

Der Grundstock für unsere Landsmannschaft „Merovingia Gießen zu Mainz“ wurde am 1. Juni 1885 in Gießen gelegt, als sich der „Mathematisch-Physikalische Verein“ unter dem Wahlspruch „Fortis ut palma florebit“ konstituierte. Die Anfänge der Gründungsidee gehen noch einige Semester zurück, als in Gießen hauptsächlich die Corps, Burschenschaften und einige „schwarze Verbindungen“ das Korporationsleben prägten, das nicht immer Anklang bei der Bevölkerung fand. Im Gegensatz zu den anderen Korporierten trugen die „Schwarzen“ keine Vollcouleur und huldigten zuvorderst der Geselligkeit im Stile von „Auerbachs Keller“.

Einen aufschlußreichen Einblick in die Vereinsgründung von 1885 gibt einer der Gründungsburschen in der Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Vereins:

„Der Gedanke an die Gründung eines mathematischen Vereins lag sozusagen in der Luft. Man sprach schon einige Semester davon. Einige Mathematikstudierende gehörten früher der Gießencia, einer schwarzen Verbindung, an, die nur den Zweck hatte, das gesellige Leben unter ihren Mitgliedern zu fördern. Da diese Verbindung Ende des WS 1884/85 wegen inneren Streitigkeiten aufflog, hatten diese Mitglieder keinen Anschluß mehr. Dazu gehörte Kramer. Keller, der im SS 1885 von Berlin zurückgekehrt war, wo er dem dortigen Mathematischen Verein angehört hatte, war schon früher mit Kramer befreundet. Beide faßten den Plan, einen Mathematischen Verein zu gründen. Durch persönliche Bearbeitung versuchten sie, diejenigen Mathematikstudierenden, die keiner Korporation angehörten, für ihren Gedanken zu gewinnen, was bei manchem keine kleine Arbeit war, da sie schon in höheren Semestern waren und sich keinem Zwang unterwerfen wollten. Kramer, der mit den meisten dieser Mathematikstudierenden auf gutem Fuße stand, schleppte sie – soweit ihm dies gelang – zur Gründungsversammlung.“

Die zwölf Gründungsburschen stammten ausnahmslos aus Hessen (einschließlich dem heute zu Rheinland-Pfalz zählenden Rheinhessen):

1. Keller, Adam (Kirch-Brombach)

2. Kramer, Philip (Groß-Rohrheim)

3. Block, Rudolf (Alsfeld)

4. Keil, Jakob (Hohen-Sülzen)

5. Muth, Peter (Osthofen)

6. Kauß, Jakob (Hohen-Sülzen)

7. Brückel, Jakob (Offenbach)

8. Dittmar, Peter (Nieder-Ohmen)

9. Braun, August (Wieseck)

10. Horn, Jakob (Rehbach)

11. Roth, Adam (Babenhausen)

12. Uhrig, Karl (Groß-Umstadt)

Das Durchschnittsalter lag beträchtlich über dem der in späteren Jahren und Jahrzehnten Aktivwerdenden. Die politischen Richtungen lassen sich weitgehend konservativen und liberalen Tendenzen zuordnen, da zumindest die Gründungsmitglieder aus dem Mittelstand stammten und fast durchweg vom Land kamen. 
Wenn auch die Gründer des Mathematisch-Physikalischen Vereins offenbar sich nicht politisch profilieren wollten, denn sonst wären sie in entsprechende Korporationen eingetreten, so sind sie doch als Repräsentanten des damaligen Zeitgeistes zu sehen. Der Fortschrittsglaube war ein guter Nährboden für die zunehmende Aufwertung der Naturwissenschaften an den Schulen, wie die Gründung von Realschulen verschiedenster Art (Realschulen erster Ordnung, Oberrealschulen, Realgymnasien) zeigt. Das Studium der Mathematik und der Naturwissenschaften ließen die Zahl der Studenten an den Universitäten des Deutschen Reiches stetig ansteigen. Nicht zuletzt dadurch wurde die Errichtung von Technischen Hochschulen gefördert. Die Aufwertung der Naturwissenschaften war ein Vorbote des heraufkommenden technischen Zeitalters.
Gießen selbst war ein provinziell geprägtes Universitätsstädtchen mit etwa 30.000 Einwohnern. Handwerker und Bauern verkörperten ein mittelständiges Bürgertum, dem jegliches bourgeoise Gehabe fremd war. Die Häuser waren im Zuge der Gründerzeit meist im Wilhelminischen Stil und das Theater im Jugendstil erbaut worden. Das zunehmend herzlicher werdende Verhältnis zwischen Bürger und Student sowie die anheimelnde Atmosphäre Gießens trugen neben dem guten Ruf der Ludoviciana dazu bei, daß sich mit der Zeit in steigendem Maße Studierfreudige aus allen Teilen Deutschlands hier immatrikulierten. Den Studenten beurteilte man in erster Linie nach seinem Auftreten und nicht nach seinem wissenschaftlichen Niveau oder seiner geistigen Potenz, was gerade das Anliegen unserer Gründungsburschen, Philipp Kramer und Adam Keller war.

Die Organisation des Vereins

Den neugegründeten „Mathematisch-Physikalischen Verein“ stellte man unter den Wahlspruch „Fortis ut palma florebit“, wonach die Pflege der Wissenschaft und die Förderung geselliger Freundschaft gleichrangig im Vordergrund der Vereinstätigkeit stehen sollten. Dem damaligen Zeitgeist entsprechend nahm man das Maturitätsprinzip und die Verpflichtung zur unbedingten Satisfaktion in die Vereinssatzung auf. Da die Farben Blau-Weiß-Rot bereits für einen anderen Verein an der Universität registriert worden waren, wählte man unser „Blau-Weiß-Gold“. Zwar legte man sich ein Wappen zu, doch auf Band und Mütze verzichtete man. Zipfel in den Vereinsfarben trug man erst einige Zeit später.
Erfolgreich war man in der Verbandspolitik, denn trotz massivem Widerstand des „Naturwissenschaftlichen Vereins Gießen“ fand man im WS 87/88 Aufnahme in den „Verband mathematischer und naturwissenschaftlicher Vereine an deutschen Hochschulen.“ Damit war die Mitgliedschaft im „Verband Wissenschaftlicher Vereine“ (VWV) fundamentiert worden. Zwangsläufig mußte das Vereinsleben ein stärker korporatives Gepräge erhalten. Unter dem Vorsitz von Foermes wurden im WS 88/89 durch Satzungs-, Geschäftsordnungs- und Bierkommentänderungen eine Straffung der Organisation vorgenommen. Die Beireitungen in den folgenden Semestern zeugen davon, wie konsequent man die Neuerungen durchsetzte. Vor allem wurde ab dieser Zeit die Teilnahme an der Fechtscheuer für alle Vereinsmitglieder verbindlich, damit man stets für leichte und schwere Forderungen vorbereitet war. Für Contrahagen und freiwillige Bestimmungsmensuren ließ man sich meist beim Corps „Teutonia“ einpauken. Ab Juni 1989 trat mit Balser, Braun und Keller eine jährlich zu wählende AH-Kommission zusammen, wodurch der Verein noch stärker zur Korporation hin tendierte. Dieses Gremium wählte später unter sich Vorsitzer, Kassenwart und Beisitzer.

Das Verbindungsleben

Die allwöchentlich stattfindende ordentliche Mitgliederversammlung war in einen geschäftlichen, wissenschaftlichen und gemütlichen Teil gegliedert. Welche Wertschätzung diese Abende fanden, zeigt sich besonders durch das Erscheinen zahlreicher Professoren und Dozenten der Mathematik und Physik, die nicht nur mitdiskutierten, sondern auch selbst referierten. Prof. Paschke wurde später zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
 Als unter Foermes der Verein organisatorisch gestrafft wurde, zielte man auf einen engeren Zusammenschluß der Mitglieder, indem man durch Ansetzen von getrennten Abenden den wissenschaftlichen Teil vom gesellig-gemütlichen trennte. Man versprach sich davon eine Stärkung des inneren Vereinslebens. Wie sich zeigen sollte, hatte man den richtigen Weg beschritten, um dem 2. Teil des Wahlspruches Inhalt und Leben zu verleihen.

Krise und Bewährung

1890–1900

Die Zahl der Mathematikstudenten an der Ludoviciana war stark zurückgegangen, so daß man doch aus diesem Grund handeln und im WS 89/90 das strenge Fachprinzip aufgeben mußte. In den Verein wurden auch Studenten aufgenommen, die nicht Mathematik und Physik studierten, doch Vorlesungen dieser beiden Fächer besuchten. Man schaffte eigene Möbel für die Kneipe an und ergänzte durch Stiftungen, wobei vor allem die Bibliothek mit einem großen Bücherschrank bedacht wurde. Sie wies den stolzen Bestand von über 700 Büchern auf und bildete die äußeren Voraussetzungen für den guten Ruf, den sich später der „Mathematisch-Naturwissenschaftliche Verein“, also die 2. Stufe unseres Bundes, nicht nur in Gießener Universitätskreisen erwarb.
Damit sich der Verein wie die übrigen Korporationen vertreten lassen konnte, ließ ihm die AH-Schaft einen kompletten Wichs für die Chargierten überreichen. Weiterhin war es unumgänglich, eine Fahne und einen Paradespeer anzuschaffen, da der erste Vertreter des Vereins am Geburtstag des Großherzogs den Kommers der neun Gießener Korporationen – außer den drei Corps und den beiden Burschenschaften – zu leiten hatte. Gegen die sich ausschließenden Verbindungen hatte man sich unter maßgeblicher Beteiligung unseres Mathematisch-Physikalischen Vereins fast verschwörerisch zusammengeschlossen, um deren überzogene Ansprüche abzuwehren und Diskriminierungen aufgrund ihres Dünkelgehabes entgegenzutreten.

Unabhängig von z. T. hausgemachten Problemen der Korporationen untereinander muß es für die meisten, wenn man die Maßstäbe späterer Zeiten anlegt, eine unbeschwerte Zeit gewesen sein. Ohne Leistungsdruck von außen und ohne Numerus clausus oder Begrenzung der Studienzeit wurde trotzdem fleißig studiert. Nur wenige konnte es sich erlauben, „von Beruf Sohn“ zu sein, um als Farbtupfer „ewiger Student“ das Universitätsleben zu bereichern. Um die Jahrhundertwende prägten Geselligkeit, Wanderungen, persönliches Engagement im Verein, die spezielle Pflege eigener Interessen oder die Mitarbeit am Universitätsleben den Alltag eines Vereins- bzw. Verbindungsstudenten. Und mit dem steigenden Wohlstand des Deutschen Reiches wurde auch das Studentenleben aufwendiger. Man legte mehr Wert auf Äußeres und Etikette.

Mathematisch-Naturwissenschaftlicher Verein

1900–1912

Was man im WS 1889/90 stillschweigend vollzogen hatte, nämlich die Abkehr vom strengen Fachprinzip des Mathematisch-Physikalischen Vereins, wurde im SS 1899 auch verbalisiert und als Signal für weitere Studentenkreise kundgetan: Unsere Bundesbrüder benannten den Verein „Mathematisch-Naturwissenschaftlicher Verein“.
Neben der Änderung des Wappens zur heutigen Form hin ist der neue und uns heute noch leitende Wahlspruch zu erwähnen: „Ernst in der Wissenschaft – Treu in der Freundschaft“.
Im großen und ganzen bewegte man sich unter dem neuen Namen in den bisherigen Kategorien fort: Die Kontakte zu den Kartellverbänden an anderen Universitäten oder Hochschulen wurden gepflegt; die Ehrenhändel, Kontrahagen oder freiwilligen Partien spielten sich im gewohnten Milieu ab; den Couleurdamen widmete man die gebührende Aufmerksamkeit.
Neu waren die Ambitionen auf den Erwerb eines eigenen Heimes, hatte man doch dessen Wert für den vereinsinternen Bestand erkannt, nachdem man fast ein Jahrzehnt im Café Leib permanent residiert und sozusagen mit dem Besitzer in den Kaiserhof gewechselt hatte.

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Verbindung

1912–1919

Mit der Abwendung vom Fachprinzip im WS 89/90 hatte die Entwicklung vom Verein zur Verbindung begonnen. Mit der Umbenennung des „Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Vereins“ in „Mathematisch-Naturwissenschaftliche Verbindung“ am 25. Nov. 1912 in Frankfurt/Main zog man die längst fällige Konsequenz. Diese Bezeichnung führte unser Bund bis 1919, als mit der Namensänderung in „Merovingia – Wissenschaftliche Verbindung im DWV“ eine weitere Statusänderung erfolgte.
Mit einer eindrucksvollen Feier beging man am 01. Nov. 1913 die Einweihung des ersten eigenen Heimes unserer Verbindung. Die Erwartungen, die EAH Krausmüller damit verband, wurden durch den Krieg vorerst einmal radikal vereitelt. Der 1. Weltkrieg bestimmte vier Jahre lang alles Denken und Handeln, reduzierte das aktive Verbindungsleben auf gerade Notwendiges, um es nicht versiegen zu lassen.
Nicht das Deutsche Reich rief zu den Waffen, sondern das Vaterland. Und die vaterländische Begeisterung machte auch nicht vor unserem Bund halt. Insgesamt zogen 88 Bundesbrüder, darunter die gesamte Aktivitas, in den Krieg. Die Situation auf der Ludoviciana änderte sich schlagartig. Alle Verbindungen vereinbarten einmütig, daß während der Dauer des Krieges keine Ehrenhändel ausgetragen und keine öffentliche Feste gefeiert werden sollten.
Von Außenstehenden wird den Verbindungen – und damit auch unserer – unterstellt, die Aktiven zu nationalistischem Denken und Handeln verblendet zu haben. Wenn Aktive und AH AH sich spontan für den Kriegseinsatz meldeten, sich z.T. dazu drängten, so verhielt man sich nicht anders, wie man es von den Sollwerten der damaligen Gesellschaft bzw. vom allgemeinen Zeitgeist her erwartete und wie man in allen Bevölkerungsschichten reagierte. Selbst wenn man noch so kritisch und voreingenommen in unsere Festschrift zum 25jährigen schaut – und in ihr wird schließlich wirklichkeitstreu das Wesen des frühen Bundes unmanipuliert widergespiegelt -, so findet man keine Stelle, die auch nur annähernd für solche absurde Unterstellungen auswertbar wäre. Wenn aus den skizzierten Kreisen heraus selbst noch in jüngster Vergangenheit versucht wird, die Korporationsstudenten als Steigbügelhalter der NS-Machtergreifung abzustempeln, dann braucht sich unsere Merovingia diesen Stiefel nicht anzuziehen.
Der Begeisterung der 88 unter die Fahne eilenden Bundesbrüder folgte sehr bald die Ernüchterung durch die Kriegsrealität, wie wir sie z.B. von Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ her gar zu gut kennen. Schon nach wenigen Wochen erreichten Familien und Bund die ersten Todesnachrichten mit dem „Trost, daß unsere Bundesbrüder starben, auf daß Deutschland lebe! Was damals seitens der Verbindung geleistet werden konnte, erkannte der damalige AH-Vorsitzenden Georg Krausmüller, als er durch seine „Kriegsverbindungsberichte“ nicht nur den 19 gefallenen Bundesbrüdern ein unvergängliches Denkmal schuf, sondern die betroffenen Familien und den Bund zu einer Großfamilie zusammenschweißte.
Letztendlich fühlte man sich gerade von Seiten dieser Bundesbrüder her angesprochen, über eine von der Realität aus sich anbahnende Änderung des Status der „Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Verbindung“ nicht nur nachzudenken, sondern auf dem AH-Tag vom 21.10.1916 zu beschließen, die Bezeichnung des Bundes dahingehend zu ändern, um ohne Bindung an eine Fakultas allen Studenten der Ludoviciana die Tür zur Verbindung zu öffnen. Mit überwiegender Mehrheit entschied man sich für den Namen „Merovingia“ gegen die ebenfalls vorgeschlagenen Umbenennungen in „Markaria“ oder „Moenania“.

Allgemeine Lage nach Kriegsende

1918/19

Das plötzliche Kriegsende nach 1918 brachte einen ungeheueren Ansturm auf die Universitäten. Gießen bildete hier keine Ausnahme. Es wurde viel gearbeitet, insbesondere von den älteren Kriegsjahrgängen, die den Zeitverlust durch den Krieg – z.T. bis zu neun Semester – aufholen wollten. Die Gießener Korporationen verzeichneten eine Zulauf, der alle Erwartungen übertraf. Erstaunlich war, daß auch und gerade die Kriegsteilnehmer viel von ihrer karg bemessenen Zeit opferten, um unserem Bund zum Auftrieb zu verhelfen.
Zweifelsohne muß man hier die politische Situation zu Beginn der Weimarer Republik zur Erklärung mit heranziehen. Deutschland sei nicht vom Feind besiegt, sondern durch die Verräter – sprich Sozialisten – hinterrücks erdolcht worden, will uns die Dolchstoßlegende suggerieren. Der Versailler Vertrag erklärte das Deutsche Reich zum Alleinkriegsschuldigen. Kein feindlicher Soldat hatte im 1. Weltkrieg deutschen Boden betreten. Durch willkürliche, unnatürliche und z.T. bewußt falsche Grenzziehungen, wie z.B. durch die Curzonlinie im Osten; durch wirtschaftliche Sanktionen und später die Ruhrgebietsbesetzung als Abbild damaliger französischer Deutschfeindlichkeit, die bis zum Deutschenhaß eskalierte; durch manipulierte Abstimmungen in Ostpreußen um nur einiges an politischer Brisanz aufzuzeigen – wurden Voraussetzungen geschaffen, die immer wieder das nationale Ehrgefühl verletzten und herausforderten. Die bürgerlichen Eltern von jungen Keilfüxen sahen in den studentischen Verbindungen einen Hort der Pflege nationalen Gedankengutes. Durch bewußtes Mißinterpretieren dieser Situation gelang es später den Nationalsozialisten, den Hebel anzusetzen, um die Jugend für Ihre Ziele mißbrauchen zu können. Vorerst aber befaßte sich der überwiegend national gesinnte, meist aus konservativem Elternhaus stammende Student kaum mit politischen Vorgängen, zumal er durch die Vielfalt und den Wirrwarr von über 40 Parteien nicht gerade ermuntert wurde, sich über den Bund hinaus zu engagieren.

Neuer Geist – neuer Wille

Eine neue Bundesgeneration, im Kriegsgeschehen aufgewachsen, nach dem verlorenen Weltkrieg unter dem Zwang und Willen, neu aufzubauen, brachte innerhalb von zwei bis drei Jahren eine konkrete Wende im Bundesverständnis und ?leben mit dem festen Vorsatz, durch Eintritt in einen starken Dachverband sich innerlich und nach Außenhin zu festigen.
Die Voraussetzungen, den Bund zur echten Lebens- und Schicksalsgemeinschaft zu vervollkommnen, waren eng mit dem Fronterlebnis und Krausmüllers Bemühungen im innigen Zusammenhalt in Freud und Leid verbunden. In der Zeit der Bewährung, der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit, trat kein einziges Verbindungsmitglied aus.
Der Gedanke der Neuformulierung war schon auf dem erwähnten AH-Tag vom Nov. 1916 zusammen mit dem Umbenennungsvorschlag von „Mathematisch-Naturwissenschaftlicher Verbindung“ in „Merovingia“ angegangen worden. Mit absoluter Mehrheit entschied man sich für den Namen „Merovingia“ mit dem Zusatz „Wissenschaftliche Verbindung im D.W.V.“.
Der Übergang vom Fachprinzip zur allgemeinen Korporation war ebenso bedeutsam wie die Betonung des Vaterländischen für die Entwicklung des Bundes zur Landsmannschaft mit Anschluß an den Coburger LC mit seinem Wahlspruch bzw. den Leitideen „Ehre – Freundschaft – Vaterland“.

Weichenstellung für die Landsmannschaft

Die latente Frage, ob man nicht das Farbenprinzip einführen solle, war schon seit 1901 mehr oder weniger unterdrückt worden. Die Zukunft gehörte den couleurtragenden und nicht den schwarzen Verbindungen. Man wollte nicht mehr nur wissenschaftlich und gesellschaftlich einer Vereinigung angehören, man wollte sich zu seiner akademischen Lebensgemeinschaft auch öffentlich bekennen. Als die junge Merovingeraktivitas immer mehr die Konsequenz forderte, endlich durch das Einführen des Farbenprinzips den letzten Schritt zur eigentlichen Korporation zu tun, tauchte damit aber das Problem der Verbandszugehörigkeit zum grundsätzlich schwarzen D.W.V. auf.
Weiterhin wurde der Verbleib des Bundes in der Dachorganisation durch die kontroverse Haltung in der Waffenfrage infrage gestellt.
Merovingias Weg zur Deutschen Landsmannschaft war eine konsequente Entwicklung in der Frage der Verbandszugehörigkeit.
Der einzige Verband, der im wesentlichen den Vorstellungen der Aktivitas und der AH-Schaft entsprach, war der Coburger L.C. Sein Grundsatz lautete: „Ehre – Freundschaft – Vaterland.“ Er unterschied sich von den Leitideen unseres Coburger Conventes, des CC, durch die noch fehlende Leitidee der „Freiheit“.

Ein vielfältiges Entscheidungsjahr

1921

Abgesehen vom Schicksalsjahr 1949, als der Bund nach 14jähriger Suspension wiedergegründet wurde, kumulierten niemals so viele Entscheidungen wie 1921:

1. Das Farbenprinzip und die Kontaktaufnahme mit dem Coburger L.C.
Mit überwältigender Mehrheit beschloß man auf dem AH-Tag im März 1921, daß ab dem folgenden Sommersemester Farben getragen werden sollten.

2. Veränderungen in der AH-Schaft
Ungünstiger gelagert war die Situation der früheren Verbandskorporation „Gothia“. Die AH-Schaft wollte sich mit Merovingia verschmelzen. Der Bund seinerseits bot lediglich an, den AH AH den Eintritt zu gewähren, die bereit waren, sich seinen Bedingungen zu unterwerfen, die selbst wiederum von den Beitrittsverhandlungen mit dem Coburger L.C. abhängig waren.

3. Eigenes Haus und „Merovingergruß“
Der neue Geist, mit dem die Verbindung in die Umwandlung zur Landsmannschaft im Coburger L.C. ging, läßt sich zwar ganz richtig vom Fronterlebnis oder den Satzungsänderungen her erklären, doch tiefergehender verstehen kann man ihn erst, wenn man um die Bedeutung des ersten Heimes im eigenen Haus und eines regelmäßigen Bundesnachrichtenblattes Bescheid weiß.
Auch äußere Erwägungen spielten bei dem von Krausmüller initiierten Hauserwerb eine entscheidende Rolle: Zum einen wollte man angesichts der Aufnahme in den Coburger L.C. nicht hinter den beiden anderen Gießener Landsmannschaften, Darmstadtia und Chattia, zurückstehen, zum anderen zeigten die Tendenzen der Zeit, daß man auch die Bedeutung von Wohnräumen für die Studierenden richtig einschätzte.
Dem „Merovingergruß“, wie man das ab Mai 1921 erscheinende Nachrichtenblatt benannte, waren die Semesterberichte der Vorkriegszeit und die Kriegsverbindungsberichte Krausmüllers vorausgegangen. Aufnahme in die Deutsche Landsmannschaft.

Aufnahmeverhandlungen in den Coburger L.C.

1922/23

Zur schwierigsten Frage bei den Aufnahmeverhandlungen in den Coburger L.C., später in Deutsche Landsmannschaft (D.L.) umbenannt, gestaltete sich die mit dem Fechtprinzip untrennbar verbundene Bandfrage. Von der Seite des Fechtens her hatte man sich gut vorbereitet, obwohl das Fechtwesen in den ersten Semestern nach Kriegsende nicht mit dem Blick auf einen möglichen Beitritt in einen landsmannschaftlichen Dachverband hin betrieben wurde. Erst im SS 1921 schaffte man sich eigenes Waffenmaterial an, um die Voraussetzungen für den Eintritt in den Gießener Waffenring zu erfüllen und 15 Säbelpartien nachzukommen. Im Februar stieg für Merovingia auf der Wellersburg der erste Schlägerpauktag.

Inflation und Notzeit

Der ungebrochene Wille des Bundes zum Fortbestehen nach Kriegsende war angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Notlage und der Situation jedes einzelnen hoch zu bewerten. Die Mangelerscheinungen der Kriegsjahre setzen sich verstärkt fort. Für die Mark war immer weniger zu bekommen.
Aus dieser Lage heraus wurden Kneipen und Biertische immer mehr eingeschränkt, während andererseits sich die Aufwendungen für die D.L. erhöhten.
Nach dem dann doch realisierten Ankauf eines Hauses mußte das Geld für den Ausbau über sogenannte Bausteine und Stiftungen beschafft werden.
Wie bereits in der Satzungsänderung vorgesehen, wurde der Körperertüchtigung, sprich dem Sport, ein hoher Stellenwert eingeräumt.
Die jungen Merovinger machten sich durch ihre Aktivitäten im hochschulpolitischen Bereich und auf der Verbandsebene um das Ansehen des Bundes verdient.
Im örtlichen Waffenring hatte Merovingia 1929 die Leitung inne. Das Verhältnis zu den beiden anderen Landsmannschaften, Darmstadtia und Chattia, war naturgemäß eng und herzlich, hatten uns doch die Darmstädter Börner und Grote die Chatten Imhäuser als Gründungsburschen abgestellt.
Für die junge Landsmannschaft war der schon seit 1923 ins Auge gefaßte Eintritt in ein Kartell wichtig, um über die älteren und erfahreneren Mitglieder einen engeren Kontakt zum Verband zu gewinnen. Neben unserem Kontaktbund „Marchia“-Berlin gehörten noch „Vandalia“-Breslau, „Salia“-Bonn und „Borussia“-Münster (später „Rhenania“) dem Ring an.

Beunruhigung von außen und politische Extremisierungen

1923–1928

Die junge Aktivitas kannte das Kaiserreich und die Zeit der Nachkriegswirren nur vom Hörensagen. Die Jahre zwischen 1923 bis 1928 hatte der Bund zur inneren und äußeren Festigung genutzt. Parallel zur erfolgversprechenden deutsch-französischen Annäherungs – und Aussöhnungspolitik Stresemanns und Briands wehte eine freiheitlichere Luft in Deutschland, kam es zu interessanten politischen Streitgesprächen von Format, erlebte man die Kulturblüte der sog. „Goldenen zwanziger Jahre“ und registrierte einen schüchtern wachsenden Wohlstand, so daß man im nachhinein mit Fug und Recht von einer relativ glücklichen Zeit sprechen konnte. Da Merovingia nicht nur im Gefolge der politischen Haltung des D.L. stets dem Grundsatz der Unparteilichkeit nachging, wurde sie genauso urplötzlich wie im gleichen Geist denkende und handelnde Verbindungen vom Zeitgeschehen überrollt. Der Verschlechterung der Wirtschaft folgten Notverordnungen, um das Heer der Arbeitslosen zu mindern.
 Die Schuld an der ganzen Entwicklung sah man von der NS-Seite her in den Reparationsfragen, den Scheinlösungen durch den Dawes- und den Youngplan sowie in den angeblichen Intrigen des internationalen Judentums, dem vor allen die Ächtung des Krieges durch den Kellogpakt zugeschrieben wurde. Diese weltweite Verschwörung des Westens mit dem Zionismus, um endgültig das Deutsche Reich zu eliminieren, wurde angeblich durch die flankierenden Maßnahmen an der deutschen Ostgrenze durch Haßtiraden und Ausschreitungen gegenüber allem Deutschtum ergänzt. Die stärkste Bedrohung lag jedoch laut NS-Ideologie im demokratisch-parlamentarischen System der Weimarer Republik; hier sah sie die Schuld für die zerstrittene und fast unüberschaubare Parteienlandschaft und einer Regierungsform, in der durch parteiische Extremisierung die Zersetzung des Volkes zwangsläufig vorgegeben war. Tatsache war jedoch: während die Linke den Internationalismus auf die roten Fahnen schrieb, steigerte sich die Rechte in zunehmendem Maße auf einen Chauvinismus hin, dessen „Leitwerte“ naturgemäß im Wortfeldbereich der extremsten Negationen anzusiedeln sind. Planmäßig wurde die NSDAP weiter aufgebaut, wobei mitentscheidend für die D.L. war, daß Baldur von Schirach die Führung des Nationalsozialistichen Studentenbundes (NSDStB) übertragen wurde. Mit demagogischer Intoleranz verstand er es, die nach 1928 auftretenden Entwicklungen und Ereignisse so zu interpretieren, daß man inmitten der Unüberschaubarkeit von Parteiungen und des lächerlich anmutenden Tagesstreites über innenpolitische Banalitäten nur eine Chance hatte, dem geschichtlichen Auftrage des deutschen Volkes nachzukommen, indem man sich bedingungslos der neuen Bewegung verpflichtete.
Für Merovingia war – und hier verhielt man sich einfach zu abstinent – die Vorrangigkeit des Aktivseins vor politischer Betätigung immer noch außer Zweifel. Auch die D.L. unterschätzte aus ihrer parteipolitisch neutralen Haltung heraus die Eskalationsgefahr zunehmender Politisierung der deutschen Studentenschaft.
Das völkische Denken in den Landsmannschaften war auf Erhalt deutschen Kulturgutes hin ausgerichtet, nicht auf Diskriminierung anderer Völker und Rassen, auch wenn sich Ende der 20er/Anfang der 30er Jahre im deutschen Osten die Fronten total verhärtet hatten.

Das Fazit eines Rückblickes auf das Ende der 20er Jahre: Der Totalitätsanspruch der neuen Bewegung wurde z. T. nicht erkannt oder fatalerweise verkannt.
“Tempora mutantur et nos mutamur in illis“ (Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen). Konnte man in der Zeit und in den Vorgängen selbst stehend das Unheil der NS-Zeit voraussehen? Wie hätte man vom Bund her entgegensteuern können? Diese und andere Fragen sollten rein rhetorische bleiben, wenn man nicht zerreden will, was wichtiger ist, nämlich im Wissen um Geschehenes Verantwortung für die Zukunft zu tragen.

Landsmannschaft Merovingia aufgelöst

H.L. Monnards schwerster Entschluß

Im Festbuch zum 50-jährigen Jubiläum unseres Bundes ist zu lesen:

„Nach der Führerwahl im Herbst 1933 wurde er (gemeint ist Monnard) Altherrenobmann. Durch Befehl des Führers der Deutschen Landsmannschaft vom 20. April 1934 wurde er zum Führer des gesamten Bundes ernannt, nachdem Manke wegen Arbeitsüberlastung seinen Posten zur Verfügung gestellt hatte.“

Die Ereignisse im Spätherbst 1935 -wenige Monate nach dem so glänzend verlaufenden 50. Stiftungsfestes an Pfingsten d. J. – haben die schmerzlichsten Empfindungen in H. L. Monnard, einem überzeugten Korporations- und Waffenstudenten, hervorgerufen, wie aus den überlieferten schriftlichen Verlautbarungen jener Tage hervorgeht. Sein Brief vom 30. November 1935 an alle Bundesbrüder beginnt mit dem Satz:

„Am 23. November d. J. habe ich die Landsmannschaft Merovingia aufgelöst.“

Monnard schreibt u. a. in seinem Brief vom 30. Nov. 1935:

„In der Zeit vom 18. – 23. d. M. reifte bei mir der Gedanke, daß eine Entscheidung unbedingt getroffen werden muß. Das eine stand bei mir fest, daß eine Kameradschaft Merovingia mit Chattia oder Darmstadtia als ausgeschlossen galt. Auch war ich mir darüber im klaren, daß mit einer Altkameradschaft (Förderkreis) im Sinne des NSDStB und Huths mit dem Bestand meines Alten Herrenverbandes wohl kaum zu rechnen war, denn im Augenblick der Überführung hätte eine große Anzahl der AH AH das Band niedergelegt.“

Und an anderer Stelle:

„Am 23. d. M. berief ich auf dem Haus den letzten für diese Sache benötigten Konvent, der von 26 Bundesbrüdern besucht war. Nach eingehender Aussprache trat der Konvent mit 24 Stimmen bei zwei Enthaltungen meinem Entschluß bei: Auflösung der aktiven Landsmannschaft unter gleichzeitiger Überführung der gesamten Aktivitas und Inaktivitas in den Verein Merovingerhaus.“

(Ergänzende Berichtigung: es waren 28 Bundesbrüder, wie aus dem von Werner Lotz gemachten Foto hervorgeht).

Im Schlußabsatz heißt es:

„Somit endet die stolze Geschichte unserer Landsmannschaft. Wir haben aber das Bewußtsein .. und das Gefühl, bis zum letzten Atemzug als Merovinger für das blau-weiß-goldene Band gestritten und ehrenvoll die Tradition aufgegeben zu haben.“

Phönix aus der Asche – die Wiedergründung des Bundes und das erste Jahrzehnt der Bewährung

1949-1960

29.06.1949: Gründungskonvent zur Rekonstitution eines aktiven Bundes in Mainz mit dem Namen ‚Wissenschaftliche Studentenvereinigung Merovingia‘ und den alten Merovingerfarben.“ Mit diesen Worten hält AH Schwind in der Zeittafel dieses Festbuches die Wiedergründung unseres Bundes nach über 14 Jahren Suspension der Aktivitas fest. Um das Ereignis von 1949 voll zu würdigen und uns nachfolgenden Merovingern die Augen – weg vom oberflächlichen Eindruck des rein faktisch Erwähnenswerten – zu öffnen, bedarf es des Zeilenkommentars, der mehr als eine Erklärung, sondern einen Beitrag zum Verstehen abgeben soll, was z. T. erst durch die nachfolgenden Perspektiven des Artikels geleistet werden kann.
Das Datum zeigt uns, daß die Wiedergründung bereits vor der Konstituierung der Bundesrepublik Deutschland stattfand. Wenn Rheinland-Pfalz schon am 30.08.46 als späteres Bundesland entstanden war, so unterstand es doch noch bis zum 26.09.49 der französischen Verwaltungs- und Besatzungsmacht.

Der Weg zur Wiedergründung

Der Weg zur Wiedergründung
Unsere älteste und aktivste Ortsgruppe, die seit 1902 bestehende Darmstädter Gruppe, lud zum 05.09.1948 nach Darmstadt ins „Waldschlößchen“ alle Merovinger ein, die man mit den Mitteln und Möglichkeiten der Nachkriegszeit erreichen konnte. 33 Bundesbrüder waren trotz der damals widrigen Bedingungen der Einladung gefolgt, gedachten der Toten und gelobten, deren Treue zum Bund zu ihrem Vermächtnis zu machen und Merovingia wieder neu entstehen zu lassen. Aufgrund der Bedeutung dieses Darmstädter Treffens sollen diese AH AH festgehalten werden:

Ahlheim, Barth, W. Bergk, Blank, Dieterich, Burk 1, Dippel 1, Eckert, Feick, Glenz 11, Görlach, Hanack, Horn, Hornickel, J. Kabel, Kärcher, Kaiser, Kienbichl, Köberich, Knöß, Lauckhard, Lutz, Neef, Ritter, Roßmann, Schildwächter, Schneider, Schwind, K. Stephan, Walb, Walter 1, Zulauf 1.

Nicht alle konnten zum Wiedergründungskonvent am 12.06.1949 in Darmstadt erscheinen. Sie hatten aber im vorhinein schon mitgeholfen, die Substanz der zukünftigen Merovingia detailliert zu umreißen und zu prägen.
Von Darmstadt aus waren zwar schon einige Aktivitäten ausgegangen, doch erst nach den Initiativen in Mainz wurde man vor die Alternative gestellt: Endgültige Entscheidung für Mainz oder Gießen als neuen Heimatort des Bundes!

AH Barth umriß die Lage in Gießen: Etliche der alten Bünde besaßen, im Gegensatz zu Merovingia, noch ihre z. T. erhaltenen Häuser und brauchten keine Nachwuchssorgen zu befürchten, zumal sich ihnen neu entstandene Vereinigungen anschlossen. Ein Zusammenarbeiten mit „Chattia“ Gießen, dem Hausherren in der Zeit des Kameradschafthauses „Admiral Scheer“, war an so viele Bedingungen geknüpft, daß unsere Verbindung vollkommen ihre Identität verloren hätte, was sich z. B. nur rein äußerlich an der Übernahme des Chattenbandes anstelle unseres „blau-weiß-goldenen“ Bandes aufzeigen läßt. Die etwa 30 in und um Gießen wohnenden Bundesbrüder waren in Bezug auf die Zukunft der Ludoviciana pessimistisch eingestellt, auch wenn man noch Freitische für die „Füxe“ organisierte.

Für Mainz berichtete AH Dippell I von festen Erfolgen, denn es war der AH-Schaft unter Hauptinitiative von AH Traxel I und AH Körber gelungen, einige Studenten aktiv zu machen. Dabei wurde betont, daß die Zielsetzung sowohl in Pflege nationalen als auch europäischen Gedankengutes gehe. Von vornherein wurde es in Fortsetzung alter Merovingerprinzipien abgelehnt, sich parteipolitisch zu binden. 
So recht wollten sich die Versammelten im Darmstädter „Waldschlößchen“ noch nicht mit der Mainzer Alternativlösung anfreunden. Konsequenter ging man in Zwingenberg mit Beteiligung von 26 AHAH vor, als mit dem einzigen Tagespunkt „die weitere Gestaltung des Bundeslebens“ bis auf Messers Schneide debattiert und schließlich auch, so können die damaligen Teilnehmer sagen, für ein Jahrzehnt wegweisend andiskutiert wurde. All diese Überlegungen machten es AH Traxel nicht leicht, dem Auftrag nachzukommen, den Aufbau einer neuen Aktivitas an der Mainzer „Johannes-Gutenberg-Universität“ aufzubauen, zumal neue Wege gefunden werden sollten bzw. mußten, der völlig neuen Studentengeneration von ihren berechtigten Ansprüchen sowie ihrem neuen Daseins? und Seinsverständnis her gerecht zu werden, ohne aus einer absoluten Sucht des Überlebens um des Überlebens willen des Bundes nichtzuvereinbarende Kompromisse zu schließen. 
Gründungskonvent des aktiven Bundes im Juni 1949 und die ersten Semester in Mainz
Der zu kurzfristigen Einladungen zum Gründungskonvent des aktiven Bundes am 29. Juni 1949 im Mainzer Hotel „Neubrunnenhof“ konnten lediglich 10 AHAH Folge leisten: Blank, W. Bergk, Höhn, W. Kabel, Körber, Peters, Rupp, L. Schorlemmer, W. Schorlemmer und E. Traxel.

Offiziell wurde der Aktivitas die Bezeichnung „Wissenschaftliche Studentenvereinigung Merovingia“ gegeben und Mainz als endgültiger Sitz unserer Verbindung bestätigt, nachdem AH Traxel und AH Körber die zur damaligen Zeit bestmöglichen Voraussetzungen durch Rückfragen bei Behörden, Keilarbeit oder Organisierung eines Heimes geschaffen hatten.

Um das Bundesleben ordnungsgemäß anlaufen zu lassen, wurden die AHAH E. Traxel, Körber und W. Bergk reaktiviert und in dieser Reihenfolge als Chargen für das SS 1949 gewählt. AH Traxel übernahm unter Mitarbeit von AH Schlamp (Cimbria Göttingen et Merovingia) vorerst auch das Fuxmajorat.

Da im SS 49 die Aktivitas – ohne die vier reaktivierten AHAH mitzuzählen auf 18 junge Merovinger angewachsen war, konnte man bereits aus ihren Reihen die Chargen für das WS 1949/50 wählen. Vorrangig war vorerst, unter dem Namen „Wissenschaftliche Studentenvereinigung Merovingia“ Seiner Manifizenz, dem Rektor der Johannes-Gutenberg-Universität, dem Mainzer Oberbürgermeister und der französischen Besatzungsbehörde die Satzungen zur Vereinigungsgenehmigung vorzulegen. Mit den positiven Antworten war das letzte Hindernis für Mainz als neue Heimat unserer Merovingia überwunden worden.
 Den Universitätsanfängern z. Z. der Wiedergründung des Bundes und zu Beginn der 50er Jahre zeigte sich Mainz immer noch von seiner ausgebombten Seite her, was als Folge große Wohnungsnot nach sich zog. Diese wurde noch verstärkt durch die alliierte Besatzungsmacht – zuerst die Amerikaner, dann die Franzosen – und die Erhebung der Stadt zur Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, was ein Ansiedeln vieler Behörden und damit wiederum Raumbedarf bedeutete. Im Gegensatz zur Gießener Bevölkerung (nach dem 1. Weltkrieg) mußten sich die Mainzer jetzt zuerst einmal an die Studenten gewöhnen. Beziehungen zwischen Studierenden und Einwohnerschaft gab es hier nicht. Sie bahnten sich mit dem als fröhlich und offen geltenden rheinischen Menschenschlag nur zögernd an. Vielleicht machte auch in den Anfangsjahren Mainz trotz seiner Erhebung zur Landeshauptstadt des künstlichen Landesgebildes Rheinland-Pfalz und trotz der Wiederaufnahme des Universitätsbetriebes nach genau 150 Jahren auf viele Studenten einen provinziellen und spießbürgerlichen Eindruck. Ihr besonderes Prestige erwarb sich die Stadt weniger in ihrer Eigenschaft als eine aus allen Nähten platzende Landeshauptstadt mit einem Anstieg der Bevölkerungszahl von damals etwa 90.000 auf heute fast 200.000 Einwohner als vielmehr durch das international beliebte Fastnachtstreiben, das ZDF mit seinen – selbst weltweit gesehen – gigantischen Anlagen, die Universität mit in der Bundesrepublik führenden Instituten oder den USC als einen der wegweisenden Sportvereine Westdeutschlands. Wenn der Vergleich auch sehr strapaziert wird, für Mainz trifft das Beispiel vom Phönix aus der Asche wie auf kaum eine andere deutsche Stadt zu.

Hochschulreform und Bundesleben

In dem „Gutachten zur Hochschulreform 1948“ (Zitate beziehen sich auf diese Ausgabe) wird festgestellt, daß der Prozentsatz der aus dem unteren Mittelstand stammenden Studierenden seit Beginn der Weimarer Republik steil angestiegen ist. Im Verhältnis dazu ist der Anteil der aus der „Arbeiterklasse“ kommenden Studenten sehr gering. Fazit: Der Aufstieg aus Arbeiterkreisen in die akademischen Kreise beansprucht meistens zwei Generationen, um das Mißtrauen der Arbeiterschaft gegenüber der Universität zu überwinden. Für Merovingia war es schon immer eine entscheidende Einsicht, daß der Zugang zum höheren Studium nicht von der finanziellen Lage des einzelnen oder vom Herkommen abhängig sein darf. „Die Wiederbegründung der Studienstiftung des deutschen Volkes“ forderte – ganz richtig – Leistung und Charakter des einzelnen als maßgebliche Kriterien der Förderung in den Vordergrund zu stellen. Doch leider waren die Maßstäbe nicht am Bedürfnis der damaligen Generation orientiert, wie uns das bewußt überlange Zitat des vorhergehenden Artikels einprägen soll. Die „Generation ohne Väter“, wie uns der angesprochene Appell verdeutlicht, brauchte mehr als nur heterostereotype Leitbilder oder unserer sich etablierenden Leistungsgesellschaft mit ihren Lieblingsbegriffen „Wiederaufbau“ und „Wohlstand“. Wohin sich dieses Denken entwickelte, zeigten nicht zuletzt die Auswirkungen Ende der 60er Jahre, als eine total neue Generation bis hin zur Selbstverneinung gegen das Establishment der Nachkriegsgesellschaft aufstand! Nicht zu Unrecht aufstand! Aber zu Unrecht das gesamte Korporationswesen für die herrschenden Verhältnisse mit verantwortlich machte!
Fragen wir uns einmal selbst wieweit unsere Merovingia sich zu einem mea culpa auf solche Anwürfe hin bekennen muß, dann ist zuerst einmal zwischen äußerem und innerem Aufbau zu differenzieren: daß sich Verbindungen von der Groborientierung her ähneln, ist klar; daß sich Landsmannschaften und Turnerschaften um der Durchsetzbarkeit ihrer gemeinsamen Zielsetzungen willen einem Dachverband unterstellen, ist trotz Einschränkung sinnvoll; daß der Bund einen gewissen äußeren festen Rahmen, um die Alltagsgeschäfte führen zu können, voraussetzen muß, ist notwendig, um Freiräume für das inhaltlich?Wesentliche zu schaffen. Sehr oft waren es gerade die jüngeren Bundesbürder, die aus falsch verstandener Selbsteinschätzung heraus das Formale – wie später das Fechten – als das allein Befriedigende in den Vordergrund stellten und damit weder dem Bund noch sich selbst dienten. Mancher Aktive oder Inaktive ist an solch falsch verstandenen Barrieren gescheitert oder konnte erst durch eine zwischenmenschliche Aussprache eine andere Sicht vom Anliegen der Verbindung gewinnen. Und gerade diese Bundesbrüder verkörpern im nachhinein das, was den Gutachtern zur Hochschulreform als Einsicht versagt blieb, nämlich den Menschen in einer gebundenen Gemeinschaft menschlicher zu machen. Menschliche Qualität darf nie nur als Kumulation meßbarer Quantitäten verstanden werden. In Zirkeln, Kreisen, Grüppchen oder Interessengemeinschaften aller Art zu operieren, wie es der Hochschulleitung fatalerweise vorschwebte, genügt nicht, um Werte zu erfassen, die über das Situative hinausgehen.Selbst materiell Erscheinendes, wie der Besitz eines Verbindungshauses, kann mehr als nur eine vordergründige Rolle spielen. Mit dem Wort „Merovingerhaus“ verbindet sich für jeden einzelnen von uns eine Vielfalt von je und je verschiedenen Vorstellungen. Es ist mit das wichtigste Organ des Bundeslebens, wenn man so sagen darf: es ist Mittelpunkt der Kommunikation.

Wiederaufgreifen des Fechtprinzips und Eintritt in den CC (Coburger Convent)

Die Diskussion über das Fechtprinzip als Wesensbestandteil unserer Verbindung zeigte im Anfangsstadium nach der Wiedergründung weder bei der AH-Schaft noch bei der Aktivitas eine einhellige Meinung. Vielleicht war es der bereits oben zitierte Grundtenor der Aktivenmeinung, der diese zugunsten der Mensur beeinflußte. Nicht nur in den Anfangsjahren nach Wiedereinführen der Bestimmungsmensur und Mitbegründung des Mainzer Waffenringes wurde bewußt der Charakter des Sportfechtens diffamiert, wie z. B. mit Worten wie „lebensgefährlich“, „Zweikampf mit tödlichen Waffen“ oder „Duell“. Auf die Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen, die bei der Sportmensur getroffen werden, ging man nicht ein.
Nachdem man um die Bereitschaft zum Fechten Bescheid wußte, wurde das Verhältnis zum Coburger L.C., später und bis heute CC (Coburger Convent, Dachverband aller Landsmannschaften und Turnerschaften), für verbindlich erklärt, ohne allerdings die Verbandsfrage zu beantworten, da die Lösung von oben her erwartet wurde.
Dank der Erfahrung und Unterstützung von AH Körber als Sekundant, AH Runkel als Unparteiischer und EAH Traxel als Paukarzt lief für Merovingia der Fechtbetrieb schon nach kurzer Anlaufzeit so optimal, dass bereits im WS 1952/53 die 75. Partie gefochten wurde. Die hohe Zahl resultiert auch daher, dass Merovingia – unter Bedenken etlicher Bundesbrüder über den Coburger Beschluß hinausgehend – nicht zwei, sondern vier Pflichtpartien zur Inaktivierung festgelegt hatte.

Das letzte Vierteljahrhundert

1964–

Ein neues Kapital Merovingia begann mit dem 79. Stiftungsfest im SS 1964. Nach langen Jahren des Hoffen, Bangen und des Überwindens letzter Hindernisse zog der aktive Bund in ein neues Haus in der Wallstraße Nr. 74 ein.“Wir alle hoffen, daß mit dem neuen Haus wirklich ein neuer Geist in unsere Reihen ziehen möge. Ein Geist, von dem oft nur in Reden und Schriften zu hören ist, der aber in der Wirklichkeit unseres Bundeslebens oft fehlt oder hier und da nur in Ansätzen vorhanden ist. Wir verneigen uns in Dankbarkeit vor unseren AH AH für die Erstellung dieses unseres neuen Heimes. Die Hauseinweihung an unserem heutigen 79. Stiftungsfest macht offenbar, daß sich die Freundschaft unserer AH AH untereinander bewährt hat. Diese Freundschaft haben sie großzügig an uns weitergegeben. Hoffen wir, daß dieses unser neues Haus die materielle Grundlage dafür bietet, unseren Bund über Generationen hinweg zusammenzuhalten.“ So sprach der damalige Erstchargierte Eberhard Müller.
Das Stiftungsfest anläßlich der Hauseinweihung selbst fand in der Öffentlichkeit eine große Resonanz. So waren auf diesem Festkommers neben vielen unseren AH AH, den jüngeren Bundesbrüdern auch viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erschienen. Der Erstchargierte konnte als Ehrengäste den Kanzler der Universität, den Standortkommandanten der Bundeswehr Mainz/Wiesbaden sowie Vertreter des CC, unsere Freundschaftsbünde und die örtliche Presse begrüßen. Das Echo in der Presse über unser neues Haus, über die Geschichte unseres Bundes und die Ziele unseres zukünftigen Bundeslebens sowie Artikel in den entsprechenden Tageszeitungen waren groß.
Neben der eigenen Konsolidierung des Bundes galt eine besondere Aufmerksamkeit dem Freundschaftsverhältnis zu unseren Freundschaftsbünden „Marchia“?Berlin und „Salia“ Bonn. Das Freundschaftsverhältnis mit Marchia hatte auf breiter Ebene in beiden Bünden ein großes Echo gefunden und war in der Tat herzlich und freundschaftlich. So beschloß der Märker-AH-Tag im Sommersemester 1965 in Berlin, daß jeder Märker – wenn er es möchte – , das Merovinger-Band aufnehmen kann.
Die Aktivitas machte in dieser Zeit die größten Anstrengungen, ihre neu in den Bund aufgenommenen Füxe zu integrieren und das Bundesleben auf dem neuen Haus neu zu gestalten. So wurde ein gemeinsames wöchentliches Abendessen zur ständigen Einrichtung.
Das 80. Stiftungsfest im Sommersemester 1965 war wohl ein erster Höhepunkt auf dem neuen Hause, denn die Kommerse und fast alle Veranstaltungen wurden nunmehr hier abgehalten. Die Öffentlichkeit war damals wie heute nicht gerade besonders einer schlagenden Korporation gegenüber freundlich gesonnen. So waren die ständigen Angriffe seitens der Studentenschaft bestimmter politischer Prägung (SDS etc.) und der mit ihr sympathisierenden Presse nicht unerheblich. Diese Angriffe von außen führten zwar zu einer Verstärkung unserer Gemeinschaft, bedeuteten aber intern immer wieder Diskussionen über das Fechten und über das Farbentragen.
Insbesondere trat Merovingia in dieser Zeit wegen ihres starken und regen Fechtbetriebes innerhalb der Mainzer Korporationen hervor. Das Verhältnis zu Hercynia und zum Corps Hassia waren hervorragend. Gemeinsame Kneipen und eine sogenannte Gießener Kneipe rundeten dieses Bild ab.
Man verabredete regelmäßige Diskussionsabende, Informationsgespräche über politische und hochschulpolitische Themen und gab jedem Semester ein Thema, das in diesem Sinne behandelt werden sollte. So stritt man innerhalb der Aktivitas auch heftig über die Aufgabe der Korporationen in der Bildungsarbeit. Der Begriff korporative Neugestaltung machte die Runde und führte in den kommenden Semestern zu entsprechenden Aktivitäten. Klar war man sich darüber, die guten Traditionen zu erhalten und zu pflegen und andere kritisch zu beleuchten.

Neues Haus – eine neue Generation bahnt sich an

1955

Nach den Gründungssemestern folgte die Zeit der Bewährung, wobei sich mit dem SS 1955 in Mainz-Zahlbach, den Veränderungen der Studentenschaft im Wesen und Auftreten sowie mit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Bundesrepublik sich zwangsläufig auch Auswirkungen auf das Bundesleben einstellten. Vielleicht wurde das Verbindungsleben zu hektisch intensiviert.
Zu Beginn der Zahlbacher Zeit waren die Korporationen ein äußerlich gefestigter Bestandteil der Johannes-Gutenberg-Universität, auch wenn das Vollcouleurtragen verboten war. Zipfel und CC-Nadel wurden nach wie vor toleriert. Bei unserem Bund selbst stand zunächst einmal das Praktische des ureigensten Lebensbereiches im Vordergrund, das Zusammenfinden auf dem neuen Merovingerhaus in Zahlbach, das mit vier Zimmern fünf bis sieben Merovingern eine schmucke und preiswerte Unterkunft bot. Da die meisten Aktiven und Inaktiven, die nicht hier wohnten, sich aber fast überwiegend in der Nähe eine Bude gesucht hatten, wurde unser Heim zum Mittelpunkt jeglichen Verbindungslebens, worunter nicht nur die offiziellen und offiziösen Veranstaltungen zu sehen sind. Wer sich nicht gerade nach Ruhe und Entspannung sehnte, fand auf dem Haus stets die richtigen Ansprechpartner. Selbst die in Mainz studierenden auswärtigen Verbandsbrüder waren voll integriert.